Das GITSCHINER 15 ist ein Sozial- und Kreativzentrum vor allem für Obdachlose und Einkommensarme der Ev. Kirchengemeinde vor dem Halleschen Tor (bis 31.12.2022 war der Name: Ev. Kirchengemeinde Heilig Kreuz-Passion). Die Kirchengemeinde liegt im Berliner Ortsteil Kreuzberg, Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg, Kirchenkreis Berlin Stadtmitte.
Das GITSCHINER 15 befindet sich in einem ehemaligen Fabrikgebäude in der Gitschiner Straße 15 – der Namensgeberin. Es ist eine außergewöhnliche Volkshochschule für Erwachsene mit viel Platz für Kreativität und Gestaltungswillen. Die dort angebotenen Kurse und Werkstätten können von Einkommensarmen und Obdachlosen kostenlos genutzt werden. Ebenso der Musikraum mit vielen Instrumenten und ein großes Atelier. Menschen ohne finanzielle Probleme, die gemeinsam mit Obdachlosen aktiv und kreativ werden wollen, sind hier ebenfalls herzlich willkommen.
Obwohl von Bezirk und dem Berliner Senat erwünscht, passt das integrative Konzept von GITSCHINER 15 nicht in die Förderrichtlinien der Berliner Wohnungslosenhilfe. Deshalb wird es seit November 2000 nur mit bürgerschaftlichem Engagement und Spenden erhalten und musste eine Überlebensstrategie gefunden werden.
Zum Erhalt des sozialen Projekts GITSCHINER 15 entwickelte die Evangelische Kirchengemeinde Heilig Kreuz-Passion die Fundraisingaktion KUNST-m2 für Paten. Die Kürzel g15 = m2 und g15 werden dafür als Aktionslogo verwendet.
Die Aktion wurde in drei Phasen durchgeführt:
1. 2007/2008 = Entwicklungs- und Erprobungsphase
2. 2009/2010 = Kernphase zum 10-jährigen Jubiläum des Zentrums GITSCHINER 15
3. 2011 bis heute = Verschenkung der restlichen Kunst-m2 an Großspender
Entwickelt wurde die Aktion KUNST-m2 für Paten ab 2007 gemeinsam mit den armen und obdachlosen kunstschaffenden Gästen im Zentrum GITSCHINER 15, die wussten, dass das Zentrum GITSCHINER 15 auf Spenden dringlich angewiesen ist. Sie wollten den Spendern, die es ermöglichen, dass sie kostenlos Materialien, das große Atelier und die Holzwerkstatt nutzen können, auch etwas schenken. Das Schönste, das sie schenken können, fanden sie, sei Ihre Kunst. So haben wir als ein sinnbildliches Kunstgeschenk den KUNST-m2 für Jahrespaten erfunden:
Der Spender, der Kosten für einen Quadratmeter des Zentrums GITSCHINER 15 übernimmt, darf sich als Geschenk ein gemaltes Kunst-Unikat aussuchen. Die Holzrahmen dafür haben unsere Gäste selber gebaut und mit geschenkten, alten Bettlaken bezogen. Diese wurden grundiert, mit Acryl-Farben individuell bemalt und vom Kunstschaffenden dem Haus überlassen, so dass wir sie weiterverschenken konnten. Zu Beginn haben wir einige Kunst-m2 an Spender für ein Jahr verliehen, die 50 € gespendet hatten. Das hat sich nicht als realistisch erwiesen, der Ertrag entsprach nicht dem Aufwand.
Ab 2009 hatten wir unsere Aktivitäten anlässlich unseres 10-jährigen Jubiläums geplant und dazu die Aktion KUNST-m2 für Paten neu überdacht und intensiviert. Wir haben unsere Spender auch zu einer großen Jubiläumsfeier mit dem damaligen Regierenden Bürgermeister von Berlin Herrn Klaus Wowereit als Schirmherrn eingeladen.
Zudem wir haben einen Informations-Flyer in quadratischer Form entwickelt (siehe Download 1). Botschafter aus Politik und Kultur haben uns dabei geholfen, diesen Flyer an potentielle neue Großspender zu verteilen. Mittlerweile hatten wir definiert, dass der Kunst-m2 keine Leihgabe mehr ist, sondern ein Geschenk für Spender, die mindestens 500 € im Jahr spenden. Zur Bekanntmachung der Paten-Aktion wurde neben dem Flyer auch gestaltete E-Mail-Werbung eingesetzt (siehe Download 2).
Die restlichen Kunst-m2 bieten wir Großspendern ab 500 € pro Jahr an. Unsere Erfahrung: Private Spender möchten lieber ein kleineres Kunstwerk. Es sind eher die Firmen, die sich große Gemälde ins Büro hängen. Und das war auch unser Ziel: In den Unternehmen wurden die Kunstwerke halb-öffentlich präsentiert und hatten Multiplikatoren-Wirkung.
Insgesamt beteiligten sich bisher 70 Spenderinnen und Spender und wurden 70 Kunst-m2 verschenkt. Der Ertrag beläuft sich auf mindestens 35.000 €. Tatsächlich beträgt der Ertrag zirka das Doppelte, da viele Spender von mehreren tausend Euro nur einen Kunst-m2 als Geschenk wollten.
Öffentlichkeitsarbeit
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